KI: Was brauche ich?

Die Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz sind vielfältig und erstrecken sich über die gesamte Wertschöpfungskette. Doch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz sollte unter keinen Umständen als ein Selbstzweck verstanden werden.
Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind sich oft unsicher, ob sich der Einsatz für sie lohnt und wie sie ihr Unternehmen auf verschiedene Technologien und Methoden vorbereiten können.

  1. Reflektion der Unternehmenskultur

    Es klingt vielleicht komisch aber einer der wichtigsten Punkte beim Einsatz neuer Technologien ist ein gesamtheitlicher Blick auf das eigene Unternehmen. Wie offen bin ich selbst und wie offen sind meine Kollegen, wenn es um den Einsatz von neuen Technologien geht? Je nach Anwendungsfall kann der Einsatz von Künstlicher Intelligenz einscheidende Konsequenzen für einen oder mehrere Arbeitsbereiche haben. Vor dem Einsatz muss deutlich sein, dass dies allen bewusst ist und den Einsatz der neuen Technologie aktiv unterstützt wird. Spielt das Thema Automatisierung und Unterstützung durch Technologien vielleicht bereits eine Rolle oder wird sogar von einigen Personen gewünscht? Vielleicht wäre es auch ein idealer Zeitpunkt über eine interne Change-Management-Strategie nachzudenken oder aber die bestehende zu verändern. Der Einsatz jeder Technologie beginnt im Kopf jeder einzelnen Person. 

  2. Identifikation von Einsatzmöglichkeiten

    Zu allererst sollten Sie sich fragen, weshalb Sie überhaupt Künstliche Intelligenz verwenden wollen. Möchten Sie bestimmte bestehende Prozesse optimieren? Neue Märkte erschließen? Innovationen erzeugen? Oder vielleicht etwas ganz Anderes. Die Anwendung einer Technologie sollte nie aus reinem Selbstzweck geschehen. Nur weil derzeit alle von Künstlicher Intelligenz sprechen, bedeutet dies nicht, dass jeder diese verwenden sollte. Künstliche Intelligenz ist, so wie auch der Computer oder das Internet, ein unglaublich nützliches Werkzeug. Es sollte Ihnen Arbeit abnehmen oder erleichtern und das Unternehmen positiv beeinflussen. 

  3. Technische Gegebenheiten analysieren

    Künstliche Intelligenz ist nur so gut, wie die Umgebung in der sie eingesetzt wird. Ausschlaggebend ist dabei nicht die Menge der Daten, sondern die Qualität. Fragen Sie sich wie regelmäßig die benötigten Daten erfasst werden und insbesondere, ob die Prozessdaten automatisiert erfasst werden. Doch nur weil Sie Daten erfassen, bedeutet das nicht, dass diese Daten auch gespeichert werden. Stellen Sie also sicher, dass  Ihnen eine angemessene Menge von Daten in nützlicher Qualität zur Verfügung steht. Datenmanagement und Datenstruktur sind das A&O der Künstlichen Intelligenz. An dieser Stelle muss auch auf den Datenschutz verwiesen werden. Versichern Sie sich, dass die Anwendung Ihren Compliance-Richtlinien entspricht oder führen Sie zeitnah eine produktive Diskussion über die Rahmenbedingungen mit allen Beteiligten.

  4. Bedingungen und Notwendigkeiten analysieren

    Nachdem Sie sowohl eine Einsatzmöglichkeit gefunden als auch Ihre technischen Gegebenheiten analysier haben, sollten Sie sich nun fragen, was genau zur Umsetzung der Idee benötigt wird. Müssen für den Einsatz von KI vielleicht neue Daten erhoben werden? Müssen System- und Dateninfrastrukturen verändert werden, sodass ein abteilungsübergreifender Austausch möglich ist? Sind die notwendigen Anlagen miteinander vernetzt? Und besonders wichtig: Besitze ich genug Rechenleistung und Datenspeicherkapazitäten um mein Vorhaben in die Praxis umzusetzen? Die Verwendung von Künstlicher Intelligenz hat in der Regel höhere Ressourcenanforderungen als reguläre IT-Prozesse. Es sollte also dringend geprüft werden, wo und mit welchen Ressourcen die Technologie betrieben werden soll.

  5. Interne Organisation

    Zuletzt steht die Frage, wie das Vorhaben nun konkret umgesetzt werden soll. In der Regel stehen einem Unternehmen zwei Wege offen:  Interne, selbstständige Entwicklung und Betrieb oder "KI-as-a-Service".
    KI-as-a-Service ist relativ schnell erklärt: Man engagiert ein externes Unternehmen ein bestimmtes KI-Produkt für sein Unternehmen zu entwickeln, einzusetzen und gegebenfalls zu pflegen. Dies bietet sich insbesondere für kleine Unternehmen an, die entweder wenig Erfahrung mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz haben und/oder nicht die nötigen Kompetenzen. Bei externen Unternehmen kann man oft auf einen großen Pool an Fähigkeiten und Erfahrungsschatz zurückgreifen. Der große Nachteil an diesem Weg sind, neben möglichen Problemen mit dem Datenschutz, dass externe Unternehmen die eigenen internen Prozesse im Unternehmen meist nicht kennen und somit eine wirklich individuelle Lösung viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Sollten Sie Interesse an KI-as-a-Service haben, so gibt es auch in unserer Region eine Reihe von Dienstleistungsanbietern.

    Der andere Weg, die selbstständige Entwicklung und Betrieb, ist dagegen nur in wenigen Unternehmen praktisch umsetzbar. Bevor Sie diesen Weg einschlagen, sollten Sie sich einige Fragen beantworten können: Gibt es in meinem Unternehmen eine Person die bereits für die Digitalisierungs-Strategie beauftragt ist? Haben genügend Personen Kenntnisse und Erfahrungen in dem oder einem angrenzenden Bereich? Gibt es Kenntnisse im Bereich Data-Science? Die Welt der Technologie ist unglaublich schnell und das trifft insbesondere auf den Bereich der Künstlichen Intelligenz zu. Schlagen Sie den Weg der eigenständigen Entwicklung und Betrieb einer KI-Technologie ein, so sollten Sie darauf achten, dass Ihre Mitarbeitenden regelmäßig im Bereich KI/Data-Science geschult und weitergebildet werden.

Auf der rechten Seite finden Sie weitere Informationen und Hilfestellungen für die Anwendung von Künstlicher Intelligenz in kleinen und mittelgroßen Unternehmen.
Bei weiteren Fragen werfen Sie einen Blick auf die Liste der regionalen Wissensträger oder kontaktieren Sie uns. 

Informationen, Hilfestellungen und Best-Practice-Beispiele

KI.Schnellstart (KI.NRW/Landesregierung NRW, deutsch)

Schritte zur Integration von KI in KMU(Mittelstand-Digital, deutsch)

KI-Kochbuch (Mittelstand-Digital, deutsch)